Frierst du draußen schnell? Mit diesen 10 Tipps hältst du dich beim Wandern und Trekking warm
Gehörst du wie ich zu den Frostis und hast damit zu kämpfen, dass du schnell frierst? Kälte kann echt zur Spaßbremse werden – vor allem, wenn man es eigentlich liebt, draußen zu sein. Damit du dich nie wieder von den Außentemperaturen ausgebremst fühlst, hab ich dir hier meine 10 besten Tipps zum draußen Warmhalten zusammengestellt.
Kleidung – so packst du dich richtig ein
1. Wirf dich in den guten alten Zwiebellook („Layering“)
Auch auf die Gefahr hin, dass du jetzt denkst: „Echt jetzt, Anni – das ist dein Tipp Nr. 1?!“ Jepp, der Zwiebellook ist tatsächlich das Mittel der Wahl, wenn du dich draußen warm halten willst. In Bewegung pellst du dich aus und wenn du Pause machst, ziehst du wieder was drüber. So vermeidest du übermäßiges Schwitzen und damit Auskühlen. Zudem kannst du dich besser auf schwankende Temperaturen und Wetterbedingungen einstellen – Outdoor-Tage verlaufen was das anbelangt selten geradlinig. 😉
Der Zwiebellook besteht aus:
Baselayer: eng an der Haut liegende Funktionswäsche aus Kunstfaser, Merinowolle oder einem Mix von beidem; Lang- oder Kurzarmshirt, ggf. lange oder kurze Unterhose – diese Schicht transportiert Feuchtigkeit von der Haut weg nach außen
Midlayer: hier kommen ein Fleece oder eine leichte Daunenjacke/-weste zum Einsatz – es geht um Isolation und das Halten der Körperwärme; darf gern etwas luftiger sitzen; die Dicke des Materials variiert je nach Kälteempfinden und Outdoor-Bedingungen
Outer-Layer: wind- und wasserabweisende Jacke, die vor Abkühlung von außen schützt; idealerweise ist das Material atmungsaktiv und transportiert Feuchtigkeit von innen nach außen; sollte so groß sein, dass du dich in voller Zwiebelmontur noch flexibel bewegen kannst
Was es noch zu beachten gilt:
Der Zwiebellook ist nur so gut wie dein Handling. Also sei dir nicht zu schade, dich öfter an- und auszuziehen. Wenn du erst ausgekühlt bist, dauert es unter Umständen lange, bis dir wieder warm ist. Umgekehrt ist es nicht ratsam, so lange mit dem Ausziehen zu warten, bis du durchgeschwitzt bist. Um es dir leicht zu machen, achte darauf, dass deine Klamotten gut übereinander passen und sich leicht öffnen/schließen lassen.
Meine Lieblingskombi an feuchten, kalten Tagen: Ich liebe Fleecejacken, weil sie robust sind und auch bei feuchten Verhältnissen noch wärmen. Doch selbst die richtig dicken Sherpa-Fleece sind nicht ganz so warm wie eine Daunenjacke. Daher kombiniere ich Fleece gern mit einer Ski- oder Snowboardjacke. Die sind meistens zusätzlich isoliert und haben auch gute wasser- und windabweisende Qualitäten. Das Ganze ist natürlich keine Ultraleicht-Kombi. Auch das Packmaß ist recht groß. Aber was Wärme und Gemütlichkeit bei feuchtem Wetter angeht, kaum zu toppen. Ich ziehe mich deshalb gern auf Tagestouren so an. Mein Tipp: Schau mal bei Vinted nach Secondhand-Jacken. Gerade Ski- und Snowboardjacken gehören gern zur “Hab ich nur 1x getragen”-Kategorie.
2. Isoliere die kälteanfälligen Körperstellen extra
Schon knapp unter 10° C lautet bei mir die Devise: Nicht ohne meine Mütze! Über den Kopf wird enorm viel Wärme abgegeben und wenn du die „drin“ behalten willst, schützt du ihn besser. Das gleiche gilt für den Übergang zum Kopf: ein Buff um den Hals entspannt die Wärmesituation ungemein, weil so zugige Stellen am Kragen abgedeckt werden. Dadurch verspanne ich mich auch viel weniger bei Kälte – Stichwort „hochgezogene Schultern“.
Zudem lohnt es sich, die „Engpässe“ deines Körpers extra zu isolieren: die Handgelenke und Knöchel. Dafür trage ich im Herbst/Winter Stulpen an Armen und Beinen. Ich habe festgestellt, dass meine Füße und auch die Beine insgesamt, dann sehr viel wärmer sind.
Der Vollständigkeit halber: Natürlich gehört ein warmes Paar Handschuhe an die Hände und ein ordentliches Paar Socken an die Füße. Ich wurde auch schon im Sommer mit Wollsocken gesehen, da kenn ich nix! Wichtig ist, dass deine Schuhe groß genug dafür sind. Es braucht nämlich etwas Luft drumrum, damit das Fuß-Emsemble sich erwärmen kann.
Essen und Trinken – so bleibst du ein kleiner Glut-Ofen
3. Like it hot, Baby!
Ein weiterer Game-Changer an kalten Outdoor-Tagen ist warme Nahrung. Sie wärmt dich von innen richtig schön durch und gibt dir gleichzeitig wichtige Energie für deinen „Ofen“. Ich nehme gern heißes Wasser oder Tee in einer doppelwandigen Edelstahlflasche mit. Es gibt auch isolierte Essensbehälter. Noch hab ich keinen, aber ich spiele mit dem Gedanken…schließlich ist die Vorstellung von einem warmen Eintopf im Wald schon sehr verlockend. Natürlich sind die Flaschen und Behälter aufgrund ihrer Doppelwandigkeit nicht ultraleicht – das nehme ich aber gern in Kauf, wenn ich dafür was Heißes zu trinken kriege.
Wenn du es gern scharf magst, kannst du noch einen drauf legen: Ingwertee wärmt extra gut von innen. (Hände weg von Zitrone, die kühlt nämlich!) Und scharfes Essen feuert deinen Körper im wahrsten Sinne des Wortes an.
4. Gib deinem inneren „Ofen“ Brennstoff
Auch wenn dir unterwegs vielleicht nicht immer danach ist: Sieh zu, dass du genug isst! Dein Körper braucht an kalten Tagen viel Energie, um sich warm zu halten. Gerade auf längeren Touren ist es wichtig, immer wieder etwas einzuwerfen – auch dann, wenn dein Hungergefühl gerade nicht so ausgeprägt ist.
Mein Körper freut sich über schnell verfügbare Energiequellen wie Kohlenhydrate. Und auch wenn er unterwegs ziemlich kalt wird: mein geliebter Wanderapfel muss auch immer mit. 😉
Pausemachen like a Pro
5. Nimm diese zwei Game-Changer mit
Es wiegt fast nichts, nimmt kaum Platz weg und macht doch einen riesigen Unterschied: das Sitzpad. Dadurch, dass es deinen Poppes wärmt und trocken hält, kannst du auch an kalten, feuchten Tagen entspannt Pause machen. Das Hinsetzen gibt dir wiederum die Möglichkeit, etwas Warmes zu essen/trinken und dich auszuruhen – beides Dinge, für die dein Körper dir dankbar ist.
Häufig konzentrieren wir uns bei den warmen Klamotten eher auf den Oberkörper – untenrum ist es meistens eher frisch. In Bewegung ist das vollkommen okay, aber beim Pausemachen wird es schnell kühl „anne Beene“. Eine kleine Fleecedecke schafft hier Abhilfe: einfach um die Beine wickeln und auf dein Sitzpad setzen. Die extra Isolation hilft super, die Wärme zu halten. Auch hier gilt wieder: wenig Gewicht, viel Komfort. Dass du dich vorher schon in dein Midlayer geworfen hast, versteht sich von selbst, oder?
6. Wähle Ort und Zeit passend aus
Ort: Wind und Feuchtigkeit sind zwei absolute Wärmeräuber. Es macht also Sinn, sie beim Pausemachen auf ein Minimum zu reduzieren. Gute Orte dafür sind Schutzhütten, ausladende Bäume, Hecken, Mauern, Kuhlen oder Dünen. Und natürlich Gaststätten. 😉
Zeit: Ideal ist es, wenn du zu einem Zeitpunkt Pause machst, an dem dir (noch) nicht kalt ist. Dann kannst du mit den vorangegangenen Tipps deine Temperatur auf Kurs halten und dein Körper kann sich trotzdem erholen. Sollte dein Pausenbedürfnis direkt in eine „Mir ist kalt“-Phase fallen, dann versuch dich kurz vorher mit ein paar Übungen in Schwung zu bringen: Bergauf rennen, Burpees, Liegestütze… Insgesamt gilt für kälteempfindliche Outdoorsies in Sachen Pausemachen: So lange wie nötig, so kurz wie möglich.
Trekking-Galore für Frostköttel
7. Mach keine Kompromisse beim Schlafsystem
Wenn es um deinen Schlafsack/-quilt und die Isomatte geht, würde ich nach der Devise „better safe than sorry“ entscheiden. Nimm lieber den wärmeren Schlafsack bzw. die besser isolierte Isomatte – auch wenn sie ggf. teurer/voluminöser/schwerer sind. Es gibt wirklich kaum was Blöderes als nach einem langen Wandertag die Nacht über frierend im Zelt zu liegen und kein Auge zu zumachen. Dich aufdecken oder was von deinen Schlafklamotten ausziehen kannst du immer – nachlegen ist hingegen nicht so einfach. Wenn du wissen möchtest, welches Equipment ich nutze, schau gern mal auf meine Packliste.
Weitere Mini-Tipps zum Schlafen:
- Gib deinem Schlafsack etwas Zeit, um sich aufzubauschen. Einfach frühzeitig ausrollen/aufschütteln, dann isoliert er besser.
- Für flexible Extra-Wärme: Nimm einen Thermo-Schlafsack-Liner mit. Manchmal machen nur ein paar Grad den Unterschied zwischen komfortablem und unruhigem Schlaf aus.
- Mütze, Handschuhe, Stulpen, Fleece-/Daunenjacke – nachts ist alles erlaubt, was auch tagsüber extra warm hält.
8. Geh nur aufgewärmt ins Zelt
Hier kommt ein kleiner Klugschiss: Dein Schlafsack an sich wärmt nicht – er arbeitet nur mit deiner Körperwärme und sorgt durch Isolation dafür, dass sie erhalten bleibt. Das bedeutet: keine Körperwärme = kein warmer Schlafsack. Daher rate ich dir, wenn möglich aufgewärmt in dein Zelt zu kriechen. Mach notfalls ein paar Übungen wie Burpees, Hampelmänner oder Liegestütze.
Zusätzlich kann eine Wärmflasche helfen: Fülle deine Trinkflasche mit heißem Wasser und nimm sie mit in den Schlafsack.
9. Wasch dir den Schweiß ab
Bei einer typischen Campingplatz-Übernachtung ist die abendliche Dusche vermutlich ein No-Brainer. Doch es lohnt sich auch an Plätzen ohne Wasser aus der Leitung, sich abends noch mal auszupellen und zu waschen. Wenn du geschwitzt hast, bilden sich nämlich Salzkristalle auf deiner Haut. Sie entziehen deinem Körper weiter Feuchtigkeit und du kühlst aus. Also lieber 5 Minuten fröstelndes Waschen als die ganze Nacht fröstelndes Nicht-Schlafen.
10. Wirf einen extra Scheit auf dein inneres Feuer
Ich hab’s oben beim Essen schon mal geschrieben: Dein Körper braucht Energie, um sich warm zu halten. Das gilt auch im Schlaf. Für mich funktioniert es daher super, abends eine größere Portion zu essen, die dann über Nacht „verheizt“ wird.
Zu viel heißen Tee finde ich hingegen eher kontraproduktiv. Klar macht er erst mal schön warm von innen, aber die Quittung kommt in der Nacht: Pipi-Alarm! Ich brauche da nicht ins Detail zu gehen – der Gedanke „Oh no! Jetzt raus dem gemütlichen, warmen Schlafsack…“ ist vermutlich jedem bekannt…und kommst du wieder rein, ist er ausgekühlt…so’n Mist! 😉
Wenn du allerdings merkst, dass du nachts musst: Zack zack! Gar nicht lange fackeln. Denn der Urin in der Blase ist etwas, das dein Körper mit warm halten muss. Dafür braucht er Energie, die er dann nicht an anderer Stelle investieren kann.
Und was machst du gegen Frieren?!
Das waren meine Top-Tipps zum Draußen-Warmhalten. Natürlich bin ich seeehr interessiert daran, was du so machst, um dich draußen warm zu halten. Vielleicht hast du ja DIE Gemeinwaffe gegen Frieren im Gepäck?! Ich freu mich auf deine Nachricht bei Instagram unter @kleinraus
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